Nach einer ruhigen Nacht ohne Hundelärm haben wir die Kleinstadt-Idylle hinter uns gelassen und haben Kurs in Richtung Las Vegas aufgenommen. Wir haben nicht den direktesten Weg gewählt, sondern planen noch einen „Umweg“ durch das Valley of Fire.
Die Fahrt durch die Region war erneut eher langweilig und ereignisslos. Das spannendste war hierbei noch die Zeitzonenwechsel. Kanab liegt in Utah (GMT-6), von dort aus sind wir gegen Süden nach wenigen Meilen bereits wieder in Arizona gelandet (GMT-7). Danach haben wir einen langen Bogen gegen Norden gemacht und waren somit in Hurrican wieder in Utah und somit auch wieder in GMT-6. Zum Glück können Smartphones und GPS‘ heuzutage die Zeit selber umstellen…
Nebst der Vorfreude stieg nun auch die Themperatur mit jeder Meile weiter an.
Beim Valley of Fire handelt es sich um einen State Park und nicht um einen National Park. Dementsprechend ist der Annual Pass nicht gültig und wir mussten nach langem wieder einmal einen Eintritt in einen Park bezahlen. Die paar Dollar haben sich aber kräftig gelohnt, da der Park mit seinen verschiedenen krassen Rottönen mitten in der normalen Wüste sehr beeindruckend wirkt.
Nach dem Valley of Fire war es definitiv vorbei mit der Ruhe und Idylle. Kurz nach 15 Uhr sind wir in unserem Hotel, dem Mirage, angekommen und mussten zuerst mal fürs Checkin anstehen. Im Gegensatz zu den bisherigen Hotels war das Mirage mit den 3044 Zimmern defintiv ein anderes Kaliber. Und da in Vegas irgendwie immer Saison ist, hat es auch immer – subjektiv betrachtet – viele Leute. Dank der grossen Pool-Anlage, fünf Bars und drei Restaurants, zwei permanenten Shows und natürlich einem Casino könnte man die drei Übernachtungen ausschliesslich auf dem Gelände verbringen – aber das wäre ja auch irgendwie schade?
Nach dem wir unsere Zimmer im 25. Stock bezogen haben, sind wir direkt wieder los und haben die Stadt erkundet – wobei die Stadt etwas übertrieben ist. Jeder der bereits in Vegas war weiss, dass sich das Leben für die Touristen einzig und alleine um den Las Vegas Boulevard – den Strip – dreht. Hier wird einem ebenfalls mal wieder vorgeführt, dass alles etwas grösser ist. In der Distanz sieht man die Achterbahn von New York, kann ja nicht so weit sein? Bis man aber dann wirklich dort ist mit Ampeln und Fussgängerüberwegen vergehen wieder 15 Minuten und gefühlt ebenso viele Meilen.
Die meisten Trips in Vegas verlaufen ähnlich – Shopping, Essen/Trinken, Shows und natürlich Gambling. Auch wir haben das Rad nicht neu erfunden und uns ziemlich genau an diesen „Blueprint“ gehalten und somit einen „klassischen“ Aufenthalt in Vegas gehabt.
In der Kategorie Essen/Trinken sind wir am ersten Abend im Hard Rock Cafe Las Vegas gewesen. Im Gegensatz zu anderne Hard Rock Cafes ist dieses in Vegas deutlich heller und auch angenehmer bezüglich der Lautstärke der Musik. Am zweiten Abend sind wir im Yardhouse eingekehrt. Das Restaurant ist in einer Seitenstrasse des Strips aber wohl sehr beliebt und nicht mehr wirklich ein Geheimtipp. Mit etwa 14 lokalen Bieren (Lokal = mindestens aus Nevada) und klassischem Pub Food, der mit Steakhouse-Menüs ergänzt wird, hat das Yardhouse einiges zu bieten. Am dritten und letzten Abend haben wir einmal mehr etwas für die Figur das Gewissen gemacht und im True Food Kitchen den Abend eingeleutet. Das Restaurant bemüht sich um eine sehr saisonale und ausgewogene Küche – eine willkommene Abwechslung und ebenfalls sehr zu empfehlen.
Auf die Kategorie Shopping muss vermutlich nicht weiter eingegangen werden. Es gibt praktisch überall und in jedem Hotel dedizierte Einkaufsmeilen. Es gibt ebenfalls zwei Premium Outlet Villages – wir waren im Norden – welche definitiv einen Besuch wert sind.
In Sachen Shows haben wir für unsere Aufenthaltsdauer und in anbetracht der Spontanität das Maximum herausgeholt. Am zweiten Abend waren wir im Luxor und haben die Blue Man Group besucht. Die Show ist seit einigne Jahren quasi unverändert aber ist aus meiner Sicht immer einen Besuch wert. Ich habe über die Jahre nun insgesamt drei Vorstellungen in verschiedenen Städten geschaut und hatte immer sehr kurzweilige und unterhaltsame 90 Minuten.
Am dritten Abend haben wir uns dann noch spontan entschieden, die Beatles LOVE Show by Cirque du Soleil anzuschauen – man ist ja nur ein Mal in Vegas… Die Show ist extrem Aufwendig mit verschiedenen Bühnenbildern produziert und ist sehr Stimmig und Unterhaltsam – auch wenn man manchmal gar nicht genau weiss wohin schauen, weil so viel passiert.
Was mich bei den Shows sehr überrascht hat, war die „Zuschauer-Disziplin“. Ich habe noch nie erlebt, dass so viele Leute zu spät in die Show kommen, dass so viele Leute während der Show herumlaufen und irgendwie Zwischenrufe machen (auch wenn diese meistens passend waren). Ich gehe schwer davon aus, dass meine Kritik zum einen mit der grundsätzlichen Amerikanischen Einstellung, zum anderen mit unserem Schweizerischen Bünzlitum zusammenhängt – „Wenn die Show um 20:00 Uhr beginnt, ist man MINDESTENS um 19:30 Uhr am Eingang“
Somit bleibt nur noch das Gambling übrig. Was soll man da schon sagen – jeder kommt, jeder spielt, jeder verliert. Auch wenn’s niemand zugibt 😉
Die Zeit in den Ferien vergeht immer wie im Flug, aber die Tage in Vegas sind in Überschall vorbei gegangen. Dennoch haben wir aus unserer Sicht das Maximum herausgeholt und machen uns Morgen, schwerer um die Hüften, leichter im Portemonnaie (wie toll wenn Diät so einfach wäre…) und reich an Erinnerungen und Eindürcken, wieder auf gegen Westen. Ich bin ehrlichgesagt nicht abgeneigt, da die drei Tage Rummel einem doch etwas zusetzen und freue mich auf wieder etwas mehr Natur.
Theiler Frieda
Wow superschöni Bildli. Vegas mues sicher ganz interessant u e chli verrückt si
Claudia
Las Vegas isch scho immer cool! Schöni Bilder! Lg