Am 5. Tag stand zum ersten mal eine etwas grössere Reise auf dem Programm. Das Tagesprogram führte uns von Santa Barbara nach Los Angeles, wo wir im Rahmen von „Express Sightseeing“ ein paar Hotspots besuchen werden. Anschliessend werden wir weiter nach San Diego reisen, wo wir uns dann zwei Nächte etwas erholen können.
Der Tag startete in Santa Barbara mit Breakfast Burritos und Bagels von Jack’s Bistro. Ausnahmsweise hat die Touristenfalle mal nicht zugeschnappt. Wir als Touristen stachen, zwischen allen Einheimischen auf dem morgentlichen Weg zur Arbeit, ziemlich hervor. Anschliessend haben wir den Tank unseres Autos gefühlt und haben uns via Freeway 101 South auf den Weg in Richtung Los Angeles gemacht.
Bei der initialen Planung des Tagesaufenthalts in Los Angeles haben wir uns bewusst dafür entschieden, nur durch Los Angeles durchzureisen, da wir unbedingt noch San Diego entdecken wollten. Damals hat der Plan sehr ausgereift gewirkt. Wir haben aber am Abend vor der Fahrt festgestellt, dass wir den Wagen ja voller Gepäck haben. Gerade in Grossstädten, wo das Risiko von Diebstahl aus dem Auto relativ gross ist, wäre dieser Umstand ziemlich fahrlässig. Nach einigem an Brainstorming und Googlen sind wir dann auf Bounce gestossen. Die App ist genau für solche Fälle da und bietet sichere Lokalitäten an, wo das Gepäck bewacht zwischengelagert werden kann. Wir haben daher vor Los Angeles selbst noch einen zwischenhalt in Burbank gemacht und dort in einer UPS Filiale unsere Koffer und Rucksäcke deponiert, damit wir mit einem leeren Auto durch die Strassen von L.A. kurven konnten.
Als erster Programmpunkt stand das Griffith Observatory auf dem Programm. Von dort aus hat man im Optimalfall eine wunderbare Aussicht über die Stadt. Leider haben wir einen sehr dunstigen und „smoggy“ Tag erwischt. Dennoch war der Ausflug definitiv die Fahrt wert, nicht zuletzt wegen der guten Aussicht auf den bekannten Hollywood Schriftzug.
Nach dem Observatory sind wir direkt los in Richtung Santa Monica Pier. Vom Griffith Observatory aus beträgt die Strecke etwa 24 Meilen, was in etwa der Strecke von Thun nach Bern entspricht. Die Tatsache, dass eine Stadt zum einen grösser ist als die Distanz von zwei Städten in der Schweiz UND zusätzlich die Fahrt doppelt so lange dauert, verdeutlicht doch sehr stark den Unterschied in Dimensionen zwischen der Schweiz und den USA. Ebenfalls wird deutlich, wie gross das Verkehrsproblem dieser Stadt ist.
Wir sind trotz allem relativ zügig durch die Stadt gekommen, wurden aber leider wieder Opfer vom klassischen Temperatursturz sobald man an der Küste ist. Die gemütlichen 22 Grad am Observatory mussten etwas kühleren 12 Grad bei starkem Wind weichen.
Vom Santa Monica Pier aus sind wir langsam wieder in Richtung Ausgangspunkt zurückgekehrt, haben aber noch einen Zwischenstopp am Hollywood Boulevard bzw. dem Walk of Fame gemacht. Nebst dem allgegenwärtigen Verkehrsproblem wurde hier auch ein gesellschaftliches Problem sichtbar. Der Walk of Fame als Touristenmagnet wird gehegt und gepflegt und bereits direkt in einer angrenzenden Querstrasse ist der komplette Gehweg von Obdachlosen in Beschlag genommen, welche dort Ihre Zelte aufgeschlagen haben – etwas das einem doch zum Nachdenken bewegt.
Mit diesen Eindrücken haben wir Los Angeles hinter uns gelassen und sind via Burbank – wo unser Gepäck auf uns wartete – gegen Süden aufgebrochen. Das Touristen, gerade beim Parking, abgezockt werden, kann man sich denken. Wir haben aber im Nachhinein festgestellt, dass wir für etwa 2h Parkieren satte 40 Dollar gezahlt haben.
Für die Fahrt nach San Diego haben wir mit einer Fahrzeit von etwas mehr als 2 Stunden gerechnet – es wurde jedoch schnell klar, dass dies nicht reichen wird. Wir waren offenbar mitten im Feierabendverkehr gelandet und steckten eine gefühlte Ewigkeit im Stop and Go auf einer der 5 Spuren des Freeways fest. Als sich der Verkehr etwas beruhigte, sind wir aber dann zügig Vorwärts gekommen und konnten um etwas vor 20:00 Uhr in San Diego einchecken.
Nach dem Einchecken und der langen Reise waren wir noch hungrig und suchten uns dahre ein Restaurant in Gehdistanz, damit wir nicht mit leerem Magen ins Bett mussten. Ein Restaurant zu finden war dabei gar nicht so einfach, da viele bereist um 20:00 Uhr schlossen. Generell haben wir in dieser Woche bereits einige Male festgestellt, dass Restaurants und Bars vergleichsweise füh schliessen – allenfalls ist das noch eine Nachwehe der Corona Pandemie?!
Schlussendlich haben wir aber mit Jimmy’s Famous American Tavern doch noch ein Restaurant gefunden, welches geöffnet war.
Den nächsten Tag haben wir dann etwas gemütlicher angehen lassen. Nach einem Frühstück im Hotel sind wir mit dem Auto in Richtung Mexikanische Grenze zum „Las Americas Premium Outlet“ gefahren. Das Outlet – bzw. die Ausfahrt zum Outlet – ist gefährlich Nah an der Grenze. Wer die Ausfahrt verpasst, reist wohl oder übel aus. Wir haben daher zum einen die Pässe dabei gehabt – für den Worst Case – und sind zum anderen bereits etwas früher von der Autobahn abgefahren. Das letztewas wir wollten war, den Tag wegen Aus- und wieder Einreise in die USA zu vergeuden.
Nach einer erneut ausgeprägten Shopping Tour haben wir die Einkäufe zurück im Hotel deponiert und sind anschliessend in Richtung Point Loma gefahren und konnten dort, nebst Sightseeing, eine der letzten „Vorbereitugspendezen“ abschliessen bzw. kaufen: Der Annual Pass für die Nationalparks in den USA. Der Annual Pass kostet 80 Dollar und ist für ein Auto inkl. Insassen gültig. Mit dem Pass erhält man Zutritt zu allen State Nationalparks – mit wenigen Ausnahmen – der USA. Bei den durchschnittlichen Preisen von 20 Dollar für einen Eintritt rentiert der Pass bereits ziemlich schnell.
Von Point Loma – bzw. dem ehemaligen Leuchtturm aus – hat man einen wunderbaren Blick über die Skyline von San Diego, die Marina und auch den Navy Stützpunkt. Zum Glück hat sich das Wetter im vergleich zum Morgen noch etwas gebessert, sodass man etwas mehr von der Stadt zu sehen bekam als am Vortag von Los Angeles.
Den Abschluss des Tages markierte dann der Ausflug nach Downtown San Diego, genauer genommen nach Little Italy. Was wir nicht auf dem Radar hatten, war das „Art Festival“ welches auf den Strassen von Little Italy stattfand. die Hauptstrasse sowie jeweils die Querstrassen waren mit Ständen von Künstlern, welche ihre Werke unter die Leute bringen wollten, übersäht. Von Zeichnungen und Bildern über Fotografien und Schmuck war alles dabei. Interessanterweise waren quasi nur Einheimische zugegen, auch hier hat die Touristen Saison wohl noch nicht komplett gestartet. Auch wenn die Strassen etwas verstopfter waren als am Tag zuvor und es auch schwieriger war, einen Platz für’s Abendessen zu finden, war das Festival doch eine gute Überraschung. Gerade die Tatsache, dass es absolut nicht touristisch war, sondern man erleben konnte wie San Diego wirklich ist, machte hier den grossen Unterschied.
Das Abendessen haben wir etwas abseits des Festivals in einem Neuseeländischen Restaurant – dem Queenstown Public House – zu uns genommen. Das Lokal hatte eine grosse Craftbier Karte und wirkte aufgrund des Lokals sehr einladend. Das Restaruant war in einem umgebauten alten Stadthaus untergebracht – wobei man drinnen und auch draussen auf der Veranda und im Garten sitzen konnte. Das Essen war ausgezeichent – wenn auch die Portionen teilweise extrem gross waren. Und mit „extrem gross“ meine ich grösser als alles, was ich bisher in den USA auf dem Teller hatte – Ironisch das gerade in den USA ein ausländisches Restaurant grössere Portionen auftischt 🙂
Somit ist unser Aufenthalt hier im Süden bereits zu Ende. San Diego war der südlichste Punkt, morgen geht es weiter gegen Osten ins Landesinnere.
manuela
Wir merken…. ihr esst gerne….wobei das wussten wir ja schon 😀
Mike Eggenschwiler
Reisen geht ja bekanntlich durch den Magen… oder so?! 🙂
Räffu
Weiterhin sehr spannend was ihr da erlebt! 🙂