Es heisst ja immer, dass Vorfreude die grösste Freude ist. Bis jetzt, so kurz vor der Reise, kann ich dem vollständig zustimmen. Seit einigen Wochen ist der „Hype“ allgegenwärtig und ich würde lügen wenn ich nicht zugeben würde, dass ich dem heutigen Tag sehr sehr seeehr stark entgegen gefiebert habe.
Wie es der (kreative) Titel schon sagt, geht es bei der Reise vor allem um Haggis und (noch viel mehr) um Whisky.
Okay, erwischt…. So viel Haggis, damit es hier erwähnt werden müsste, wird es wahrscheinlich nicht geben, aber es macht sich halt gut im Titel.🤷
Ich möchte aber generell nicht viel mehr vorwegnehmen, ein wenig Spannung schadet ja schliesslich nie.
Aber genug Vorspiel, hier sind wir nun also: Inverness-Airport, dem kleinsten Airport den ich bis jetzt erlebt habe. Ich würde fast behaupten das sogar noch Belp grösser ist. Auch einen gewissen Charme hat die „Arrival-Hall“ welche etwa halb so gross wie ein Tennisfeld war und sich sogar bei den Männern vor dem WC eine Schlange bildete, da es einfach nur eine Toilette gab.

Bei klassisch schottischem Wetter (Ein Vorteil von Schottland: Ich kann mehr Wörter für diesen „Joke“ verschwenden als für eine Beschreibung des eigentlichen Wetters, denn jeder sieht das korrekte Bild vor seinem geistigen Auge wenn ich „schottisches Wetter“ schreibe) ging es nun darum, das Fahrzeug für die nächsten Tage zu fassen.
Da der Airport, wie bereits erwähnt, eher bescheiden war was die grösse anbelangt, hatten natürlich auch die Auto-Vermietungen nicht alle ihre Filialen im Airport-Gebäude. An sich ist das jedoch kein Problem, da jede Firma einen Shuttle-Bus bereitstellt um zu der jeweiligen Filiale (etwa 1 Meile entfernt) zu gelangen. Es sorgt jedoch schon kurz für Aufregung, wenn vor dem Airport-Gebäude 4 Leute der bekannten Auto-Vermietungen stehen und die Leute zu Ihrem Bus lotsen, und von unsere Vermietung einfach weit und breit nichts zu sehen ist. Nun denn, wir haben ja Urlaub und keinen Stress. Etwas anders sah das eine Frau, welche offenbar die selbe Vermietung wie wir gewählt hat – Zitat „Jetzt hämmer scho wieder die falschi Vermietig buechet!“.
Nach etwa 15 Minuten warten erschien dann doch noch der orange Shuttle-Bus und die erhitzten Gemüter haben sich wieder etwas beruhigt. Es folgte der klassische „Driver-License“ Check und sonst viel Papierkram. Als die Dame dann plötzlich sehr angestrengt in den Monitor geschaut hat, als es um das eigentliche Auto ging, ahnte ich schon schlimmes. Und dann fiel der Satz, vor dem sich alle fürchten: „You’ve booked an automaticcar, right?“ – „Yes…“ – „Hmm… Let’s see“
Okay, ich habe mich schon innerlich darauf vorbereitet mit der linken Hand zu schalten, kann ja nicht so schwer sein? Doch der nächste Satz hat mich sogleich wieder aus den Gedanken gerissen: „So we’ve got a little treat for you“.

Ich denke während der nächsten Woche müssen wir, wohl oder übel, mit dem „Schau dir diese Möchtegerns an“-Vorurteil leben, was jedoch nicht so problematisch sein sollte. Wenn’s dennoch mal auf’s Gemüt schlägt, kann ich mich einfach in die bequemen Ledersitze des BMW verkriechen, den Sport+ Modus aktivieren und weniger glückliche Touris in Ihren Fiat 500’s überholen. Life’s good! 🙂
Nachdem das Ego wieder beruhigt und auf Normal-Niveau war, fuhren wir sofort los in Richtung Aberlour, der ersten Station auf unserem Trip durch die Speyside. Erstaunlicherweise habe ich mich relativ schnell an das „falsche“ Fahren gewöhnt und fuhr den ersten Kreisel sogar ohne zu zögern in die falsche Richtung.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie gross die Distanzen auf der Karte aussehen, aber wie kurz einem die Fahrt vorkommt hier in Schottland. Auch auf dieser ersten Etappe sieht es auf den ersten Blick nach einer relativ grossen Distanz aus, in Tat und Wahrheit kommt es einem aber wie eine 30 Minuten fahrt vor.
Ziel der ersten Etappe ist das urchige Pub The Mash-Tun (http://www.mashtun-aberlour.com).

Eigentlich hätte ich an dieser Stelle gerne noch etwas über das Essen hier erzählt, da die Küche der Mash-Tun doch relativ bekannt ist in der Region, jedoch gab es für’s Abendessen bereits keine freien Tische mehr. Da wir uns aber direkt für morgen einen Tisch haben sichern können, werde ich sicher noch darauf zu sprechen kommen 😉
Wie so oft an einem „Reisetag“ wird die Nachtruhe heute relativ früh ausgerufen. Morgen ist das Programm dann wesentlich dichter (Garantiert kein Wortspiel!). Daher lohnt es sich auch, heute die Kirche für einmal im Dorf zu lassen und den frühen Feierabend zu geniessen.
In diesem Sinne: oidhche mhath – Gute Nacht!
Viel Spass mit eurem Bayrischen Mischtwägeli!
So ein Auto Upgrade möchte ich auch mal erleben!