Nach einem gemütlichen Abend am Grand Canyon sind wir schon relativ früh wieder auf der Strasse gewesen. Die heutige Route führte uns zuerst entlang des Grand Canyon und anschliessend quer durch das Navajo Reservat. Die gesamte Strecke betrug etwa 145 Meilen. Da aber auf diese 145 Meilen nur gefühlte 50 Kurven zu befahren waren, war das Autofahren quasi ein Selbstläufer.
Zu Beginn waren wir jedoch noch nicht so flüssig unterwegs. Warum? Darum:
Die Landschaft um und im Grand Canyon ist schlicht und einfach atemberaubend. Die Distanzen scheinen vielleicht schon auf den Fotos riesig, aber in Wirklichkeit ist es noch viel riesiger.
An einem der diversen „Viewpoints“ entlang des Canyons lernte ich dann die, teilweise sehr offene, amerikanische Art kennen. Plötzlich wird man einfach von einem „American Dad“ angesprochen mit den Worten: Want to know what you’re looking at? In den nächsten 5 Minuten erhielt ich dann eine kurze Geographiestunde und wurde in seine Wanderroute für die nächste Woche eingeführt. Diese kurze Konversation zeigte mir auch noch einmal auf, wie gross der Grand Canyon ist (ich kann es nicht genug sagen). Der „American Dad“ hat einen Tag für den Abstieg in den Canyon geplant, dann 4 Tagesetappen unten im Canyon entlang des Colorado Rivers mit anschliessendem Aufstieg zurück auf die Ausgangshöhe.
Währenddem wir um den Grand Canyon herum stets von „Bäumen“ und Sträuchern umgeben, und der Boden noch grösstenteils mit „Grünzeug“ überzogen war, änderte sich das Meile um Meile, je weiter wir gegen Norden kamen. Kritische Zungen könnten jetzt behaupten, dass doch Wüste immer gleich aussieht. Das mag zwar zum Teil wahr sein, aber im Vergleich zu der Wüste im südlichen Arizona, oder den weiten Landschaften um Sedona, war die Landschaft hier von Canyons durchzogen.
Nach den endlosen trockenen Weiten war es dann doch mal eine angenehme Abwechslung, als am Horizont der Lake Powell auftauchte. Als wir dann aber durch das „Dorf“ Page und dann weiter in unsere Unterkunft für Heute, das Lake Powell Resort, fuhren, wurde mal wieder klar das wir deutlich in der „Off-Season“ sind. Es gab unzählige riesige Parkplätze, aber nur eine handvoll Fahrzeuge darauf. Viele Geschäfte waren schon geschlossen und von den 5 Restaurants in unserem Resort war gerade nur eines geöffnet, und das noch mit sehr beschränkten Öffnungszeiten.
Aber gerade dieser „Off-Season“ hat man es zu verdanken, dass man in aller Ruhe diese Aussicht geniessen kann.
Diesen „Off-Season“ Umständen haben wir es dann auch zu verdanken, dass wir später eine exzellente amerikanische Taverne entdeckten, in der wir ein wirklich ausgezeichnetes Dinner hatten.
Die Rede ist von der State 48 Tavern. Zugegeben, wenn man vor der Taverne steht, denkt man nicht unbedingt an ein guten Abendessen. Ich kann aber einen Besuch definitiv empfehlen! Für die Qualität und den guten Ruf der Taverne spricht schon allein die Tatsache, dass es dort nur so von Einheimischen wimmelt.
Mein Abendessen stand dann vollkommen im Zeichen von Mango. Ja, ich war genau so Überrascht, dass Fleisch und Mango so gut passt 😉
Strip-Loin Steak mit Mango Marinade, Marktgemüse und State 48 Fries
Mango-Raspberry Cheescake
Damit ist unser Aufenthalt hier am Lake Powell auch schon fast wieder vorbei. Morgen werden wir weiter in Richtung Springdale fahren. Dort werden wir dann zum ersten mal „Wurzeln schlagen“ und 2 Tage am selben Ort verweilen. Gleichzeitig wird es dann auch unser letzter Zwischenstopp „irgendwo im nirgendwo“ sein. Aber ich will nicht zu weit vorgreifen. Stay tuned 🙂