Nachdem wir im Landesinneren angekommen sind und uns an die Hitze in Phoenix gewöhnt hatten, ging die Reise nun zurück in Richtung Norden weiter. Das Ziel dieser Etappe war die Region Sedona, welche aus mehreren kleinen Teildörfern besteht.
Nachdem wir die ersten paar Meilen hinter uns hatten, sind zum einen die Temperaturen bereits wieder etwas gesunken – was bei 40 Grad ein durchaus angenehmer Umstand ist – und zum anderen wurde die Umgebung bereits wieder etwas Grüner.
Für die Fahrt insgesamt haben wir etwa 2h eingeplant gehabt, es war also eine, für amerikanische Verhältnisse, eher kurze Etappe. So hatten wir auch noch Zeit für einen kurzen Zwischenstopp beim „Montezuma Castle“. Dieses „Castle“ ist eines der ersten National Monuments der USA und wurde im 12. Jahrhundert erbaut.
Von Montezuma Castle aus haben wir die Interstate verlassen und sind nach nur wenigen Meilen plötzlich von den klassisch roten Felsen, für welche Sedona so bekannt ist, umgeben gewesen. Nachdem wir unsere Zimmer in der Sedona Village Lodge bezogen haben sind wir auch so gleich wieder los und haben die Umgebung erkundet.
Die Rote Farbe kommt im übrigen daher, dass das Eisen im Gestein über die Jahre hinweg gerostet ist. Und auch wenn die Farbe auf Bildern schon sehr leuchtend ist, in echt wirkt das Rot noch einmal viel mehr.
Nach ein wenig „Rock Sightseeing“ haben wir einen Zwischenhalt im „Tlaquepaque Shopping Village“ gemacht. Dabei handelt es sich um ein verwinkeltes und mit viel Bäumen und Grünflächen bepflanztes Dorf mit kleinen lokalen Geschäften und Kunstgalerien.
Auch wenn die Geschäfte vieleicht nicht für jedermann sind, lohnt sich ein Besuch allemal! Nur die Location selbst hat viel Charme und lädt einfach ein wenig zum verweilen ein. Nebst den Geschäften gibt es auch das eine oder andere Cafe und Restaurant, welche ebenfalls alle sehr einladend und nicht wie klassische Touristenfallen wirken.
Zurück im Hotelzimmer haben wir uns dann kurz ausgeruht und sind vor dem Abendessen auf einen kurzen Spaziergang zum Red Rock gegangen. Generell ist Sedona – nebst den Roten Felsen – für ein sehr ausgedehntes Wanderweg Angebot bekannt. Gemäss der Besitzerin unseres Hotels ist das auch der Grund, dass die Restaurants hier relativ früh schliessen. In Sedona geht man früh ins Bett damit man am nächsten Tag früh loswandern kann.
Das Abendessen haben wir, auf Empfehlung des Hotels, im Colt Grill&BBQ zu uns genommen. Wie der Name bereits sagt, gibt es dort richtig klassisches American BBQ. Das sie es mit dem BBQ ernst nehmen, merkt man schon wenn man sich annähert. Zum einen riecht es ziemlich nach Rauch und BBQ Sauce, zum anderen stehen zwei gewaltige Smoker vor dem Restaurant.
Wie es sich für einen BBQ Schuppen gehört, haben wir eine „Sampler Plate“ bestellt – also ein Teller mit allen spezialitäten aus dem Smoker. Zum Glück haben wir eine solche Platte geteilt….
Nachdem wir uns eingestanden haben, dass wir den Spaziergang wohl besser nach dem Essen gemacht hätten, sind wir zurück ins Hotel gerollt und haben auf der Terasse noch etwas die Aussicht auf die dunklen Felsen und den Sternenhimmel genossen und den Tag ausklingen lassen.
Am nächsten Tag haben wir uns dann selbst ein echtes Bild von der Wandervielfalt machen und sind – aus unserer Sicht zumindest – zeitig aufgebrochen mit dem Ziel „Devils Bridge“. Der Zeitplan wurde aber etwas durcheinander gebracht, da wir zum einen noch ein neues Lokal fürs Frühstück suchen mussten und zum anderen weil mitten in Sedona eine grosse Baustelle ist und wir somit etwa 15 Minuten im Stau steckten.
Als wir am Trailhead, dem Ausgangspunkt einer Wanderung, ankamen hatten wir bereits das nächste Problem: Keine Parkplätze – dabei hat uns die Lady vom Hotel ja noch vorgewarnt, dass die Leute hier früh ready und auf der Piste sind 🙂
Wir fanden schliesslich doch noch einen Platz am Strassenrand und konnten die Wanderung beginnen. In einer ersten Etappe sind wir vom Dry Creek aus dem Trail entlang zum eigentlichen Ausgangspunkt – dem Devils Bridge Trailhead – gewandert. Auf diesem Teil der Wanderung begegnete man noch nicht so vielen Menschen und konnte die Umgebung in vollen Zügen geniessen.
In der zweiten Etappe zur eigentlichen Devils Bridge war das Menschenaufkommen bereits deutlich grösser und man musste auch deutlich mehr Höhe überwinden. Gerade bei den letzten zwei steilen Teilen staute sich das Ganze ein wenig – wobei die Verschnaufpause dem einen oder anderen sehr entgegengekommen ist.
Oben angekommen hatte man einen wunderbaren Ausblick über das Tal und auch über die roten Felsen. Besonders beeindruckend war aber die Hauptattraktion. Die Teufelsbrücke
Auch sehr beeindruckend war zum einen die lange Schlange um ein Foto von sich auf der Brücke machen zu lassen, auf der anderen Seite die generelle Infrastruktur dort.
Wie auf den Fotos zu sehen ist gibt es niergends einen Zaun, es gibt keine Warnschilder und auch keine sonstigen Sicherheitsvorkehrungen. Spannend, dass gerade die Amerikaner, welche sonst überall Warnungen hinschreiben, bei den Monumenten und Wanderungen nicht wirklich auf die Sicherheit achten.
Nach etwa 15 Minuten Aussicht geniessen und Fotos machen (ohne aber auf der Brücke zu sein weil es etwa 1h dauerte bis man an der Reihe war) haben wir wieder mit dem Abstieg und der Rückwanderung begonnen.
Wieder zurück im Hotel haben wir den Tag dann bereits früh ausklingen lassen und nach einer ausgedehntne Dusche etwas Zeit mit relaxen verbracht, bevor wir dann am Abend zum Thailänder nebenan gegangen sind. Thailändische Küche passt zwar überhaupt nicht ins USA Klische, aber es war definitiv eine willkommene Abwechslung zum sonstigen Essen hier.
Zuguter letzt haben wir uns nach dem Eindunklen noch einmal auf den Weg gemacht und sind auf die Suche nach einem dunklen Plätzchen gegangen, um schöne Nachtaufnahmen des Bell Rock und Courthouse zu machen
Morgen geht es weiter gegen Norden wobei wir unterwegs noch ein wenn nicht das Highlight schlechthin in Arizona besuchen: den Grand Canyon.