Nach einer gemütlichen Zugfahrt an den Flughafen Zürich, unerwartet kurzen Wartezeiten beim Baggage Drop-Off und auch beim Security Check konnten wir um kurz vor 13:00 Uhr Schweizer Zeit das Flugzeug in Richtung San Francisco besteigen. Mit einer Flugzeit von knapp 12h ist der Direktflug definitiv eine grosse Hausnummer – zum Glück gibt es mittlerweile mit Netflix und co. genügend Mittel um sich die Zeit zu verkürzen.
Nach einem ruhigen Flug landeten wir mit ein wenig Verspätung am San Francisco International Airport und standen kurz darauf auch bereits am Ende der ewig langen Schlange für die Immigration. Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir an der Reihe und landeten bei einem sehr sympathischen Officer, welcher ganz gut als Santa Claus hätte durchgehen können. Die aktuelle wirtschafltiche Lage ist wohl auch am Nordpol zu spüren, wenn er in der Off-Season einem Zweitjob nachgehen muss 🙂
Jedenfalls wurden wir nach den üblichen Fragen durchgewunken und konnten uns dann auf die Suche nach einem Taxi machen – was sich zu viert mit entsprechend grossen Koffern und Handgepäck als gar nicht mal so einfach herausstellte. Nachdem wir ein SUV Taxi gefunden haben, musste der Fahrer all seine Tetris-Skills präsentieren, wobei beim zweiten Versuch doch alles irgendwie im Kofferraum verstaut werden konnte.
In unserem Hostel angekommen, haben wir kurz die sieben Sachen auf die Zimmer gebracht und sind dann direkt wieder auf erste Erkundungstour gestartet. So haben wir verhindert, dass jemand auf die Idee kam, sich „nur mal kurz“ hinzulegen – ein Satz der mit Jetlag fatal sein kann.
Da San Francisco bezüglich Kriminalität aktuell eher negativ auffällt, haben wir uns auf ein relativ enges Aussgangsrayon rund um unser Hostel herum verständigt und suchten dort nach einem geeigneten Restaurant für’s Nachtessen. Wir sind schlussendlich bei Sears Fine Food, etwa 2 Blocks von unserer Unterkunft entfernt, gelandet. Ein klassisches Amerikanisches Diner ohne viel Drumherum dafür aber mit – wohl auch etwas der Lage (San Francisco Downtown) geschuldeten – gesalzenen Preisen. Die gestiegenen Preise stehen sinnbildlich für die allgemein steigenden Lebenskosten und die dadurch steigenden Obdachlosigkeit sowie Kriminalität.
Das Restaurant hat und so überzeugt, dass wir unseren zweiten Tag -bzw. den ersten richtigen Ferientag am nächsten Morgen auch gleich dort mit einem Frühstück gestartet haben. Erstaunt hat auch hier der Preis. Das Frühstück hat etwa gleichviel wie das Abendessen gekostet.
Die deftige Amerikanische Küche macht natürlich auch nicht vor dem Frühstück halt, daher haben wir uns entschieden, nach Omlette, Frenchtoast und co. zu Fuss Richtung Fisherman’s Wharf und Lombard Street aufzubrechen. Wir sind dabei nicht ganz alles gelaufen sondern sind nach den ersten steilen Strassen auf ein Cablecar umgestiegen – natürlich nicht weil wir ausser Atem waren, sondern weil man einfach mal mit dem Cablecar fahren muss! Ein kleiner Tipp nebenbei: In San Francisco gibt es den „Muni“ Pass womit der gesamte ÖV im Stadtgebiet von San Francisco benutzt werden kann. Die 13$ für einen 1 Tagspass lohnen sich allemal. Besonders wenn man bedenkt das eine einfache Cablecar Fahrt bereits 8$ kostet. Die Tickets oder auch der Pass kann bequem mit der MuniMobile App gekauft werden. Es gibt auch noch „Papier-Tickets“, diese sind aber etwas teurer als die digitalen Gegenstücke.
Nach der kurzen Fahrt sind wir am Fusse der berühmten Lombard Street ausgestiegen und haben den „Aufstieg“ begonnen – das deftige Frühstück will definitiv nachträglich verdient werden!
Von der Lobard Street aus sind wir weiter in Richtung Küste gelaufen wobei wir einen ersten flüchtigen Blick auf die Golden Gate Bridge werfen konnten. Da die Brücke gefühlt 11 von 10 Mal im Nebel steht, waren wir doch etwas Überrascht, dass die Brücke ohne eine Wolke in voller Pracht vor uns stand. Zum Glück hatten wir noch etwas Zeit vor unserem nächsten Termin und konnten so unsere Pläne leicht anpassen. Wir stiegen in den nächsten Bus in Richtung Golden Gate Bridge.
Von der Brücke aus haben wir uns dann zu Fuss auf den Weg zurück in die Stadt gemacht. Wir sind dabei dem San Francisco Bay Trail bis zum St. Francis Yacht Klub gefolgt und dort wieder auf den Bus in Richtung Fishermans Wharf gestiegen.
Der bereits vorhin erwähnte Fixterimin stand an: Die Fähre und der anschliessende Rundgang auf Alcatraz Island.
Auf Alcatraz hatten wir dann das erste mal das Gefühl, dass es doch die einen oder anderen Touristen in der Stadt hat – das lag aber vielleicht auch einfach daran, dass auf der kleinen Insel und dem begrenzten Platz eine Menschenansammlung noch schnell mal grösser erscheint als sie in Wirklichkeit ist. Sonst hatten wir bisher das Gefühl, dass wir etwas vor der Saison sind und die Stadt noch nicht voll mit Touristen ist.
Die Tour selbst war eine „self-paced“ Tour mit Audio Guide. Also man konnte individuell durch das Gebäude laufen und hatte ein Gerät mit Kopfhörer dabei, welches einem den Weg leitete. Auch wenn heute alle Türen geöffnet sind und alles gut ausgeleuchtet ist, überkommt einem dennoch ein mulmiges Gefühl…
Nach etwa 2 Stunden auf der Insel haben wir wieder die Fähre aufs Festland bestiegen und machten uns langsam auf den Rückweg in die Unterkunft. Entgegen der Vorhersagen herrschte den ganzen Tag über stahlblauer Himmel und dadurch konnte die Sonne ihre Kraft bereits ordentlich zur Schau stellen. Durch unregelmässige Winde wechselten sich Warm und Kalt ständig ab. In der einen Minute war man leicht am Schwitzen, in der nächsten musste man die Jacke wieder anziehen weil es kühler wurde. So war ein Zwischenstopp in der Unterkunft sehr willkommen, damit bei Bedarf die eine oder andere Kleidungsschicht zurückgelassen werden konnte.
Der Tag neigte sich dann auch schon dem Ende zu, und nach einem kurzen Zwischenhalt in einem Warenhaus und einem Abendessen in der Tacorea hat uns der Jetlag definitiv wieder eingeholt und wir schlossen den Tag ab.
Morgen steht der erste Reisetag an. Wir werden zurück zum Airport fahren, dort das Mietauto in Empfang nehmen und dann ab in den Süden fahren.
Theiler Frieda
Gniesset eure Ferien
Das wetter passt. ☀️👍👍