Die Etappe heute markiert unsere letzte grössere Fahrt hier an der West-Küste. Gleichzeitig freute ich mich extrem auf das Ziel: San Francisco. Während der Fahrt, vor allem auf der Strecke von San Jose bis nach San Francisco, fiel dann eines extrem auf: Die Zeiten der endlose Geraden und Einsamkeit auf dem Highway waren gezählt. Die gesamte Bay-Area ist quasi eine einzige riesige Stadt, mit riesigen Autobahnen und teilweise gigantischem Verkehrschaos.
Kommt uns das bekannt vor? 😉
Nebst der schieren grösse der Region, fiel noch etwas weiteres auf: Nennen wir es das Silicon Valley Gefühl. Der Nerd in mir kriegt sich fast nicht mehr ein, wenn man neben der Autobahn die Firmensitze von Google, Apple, Tesla und co. vorbeiziehen sieht. Aber dazu später mehr.
Der eigentliche Touristen-Marathon begann am nächsten Tag nach der Ankunft in San Francisco, unserem einzigen vollen Tag hier. Beim Frühstück entschieden wir uns dann, zuerst die Reise über die Golden Gate Bridge in Angriff zu nehmen. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. Das Panorama bei diesem perfekten Wetter ist einfach genial!
Sorry, das Panorama ist ein wenig verzogen, aber es sieht immer noch cooler aus, als wenn ich das Bild einfach so in den Text einfüge 🙂
An dieser Stelle muss ich zugeben, unser Wetterglück bis jetzt, ohne mich zu beschweren, ist schon fast unverschämt. Okay, es ist unverschämt. Aber ich will hier jetzt nichts heraufbeschwören (riesen Kreuz an die Decke). Hoffen wir, dass es auch an der Ost-Küste so weitergeht!
Nachdem wir die Zeit und Aussicht auf der anderen Seite der Golden Gate Bridge genossen hatten, nahmen wir Kurs auf Palo Alto, Cupertino, Mountain View und wie die Orte alle heissen. Kurz das „Technik-Zentrum“ der Welt. Und es ging nicht lange, bis man ein gewisses Elektro-Auto zu Gesicht bekam, welches man aktuell noch nirgends auf der Welt antrifft:
Am nächsten Point-of-Interest schlug mein IT Herz dann doch etwas höher. Die Rede ist vom Google-Campus. Campus ist hier noch fast der falsche Begriff. Man fährt durch Mountain View und plötzlich sieht man, egal in welche Richtung man schaut, nur noch Google. Hier Google, dort Google, hier noch ein Google-Büro, dort noch ein Google-Labor.
Es fühlt sich dann schon ein wenig speziell an, wenn man quasi im Herzen des Internets herumirrt.
Da die Sonne sich schon gefährlich nahe dem Horizont genähert hat, haben wir dann die Rückfahrt nach San Francisco in Angriff genommen. Wir wollten schliesslich noch das eine oder andere bei Tageslicht entdecken.
Ein besonderes Highlight von San Francisco ist der ÖV. Natürlich sind nicht die Busse oder Züge speziell, sondern die Cable Cars.
Ich ging eigentlich davon aus, dass dies eine reine Touristen-Attraktion ist. Da wir aber eine Fahrt ziemlich während der Rush-Hour gemacht haben, habe ich diverse Einheimische beobachtet, welche entweder von einem Bus auf das Cable Car umgestiegen sind, und umgekehrt. Es wird also auch immer noch von den Einheimischen verwendet und geschätzt.
Wenn man schon mit einem Cable-Car eine fahrt geniesst, führt der Weg unweigerlich an eine der wohl berühmtesten und abenteuerlichsten Strassenabschnitten der Welt vorbei, der Lobard-Street.
Wer viel erkundet und die Strassen von San Francisco rauf und runter läuft (wortwörtlich), hat auch irgendwann Appetit auf etwas leckeres zu Abendessen. Wir haben uns bei der Auswahl des Restaurants von Tripadvisor „beraten“ lassen. Man könnte also ein eher touristisches Restaurant erwarten, erlebten aber das krasse Gegenteil. Das Restaurant war randvoll mit Einheimischen, welche den Feierabend dort zelebrierten. Es gab eine riesen Bar mit allen möglichen Drinks im Angebot, 3 Barkeeper wie aus dem Lehrbuch und eine amerikanisch / italienisch angehauchte Küche. Wenn man diese Fakten liest, wird einem auffallen, dass der Name irgendwie wie die Faust aufs Auge passt:
Original Joe’s
Wer gerne die amerikanische Feierabend-Stimmung geniessen will, nichts gegen einen höheren Lärmpegel hat, sollte dem Restaurant unbedingt einen Besuch abstatten und den Famous Joe’s Cheeseburger (not your ordinary burger…) bestellen.
Mit diesem gelungenen Abend liessen wir die Westküste ausklingen. Morgen wird ein absoluter Reisetag. Ich denke die Fahrt an den Flughafen, der anschliessende Flug und Transfer zum Hotel ist definitiv zu wenig spektakulär für einen Blogpost. In diesem Sinn: Man liest sich an der Ostküste 🙂