Tag 3
Im Vergleich zu gestern steht heute schon fast eine Mammutetappe an. Mit etwa 440km ist die Reise von Palm Springs nach Scottsdale die zweitlängste Etappe der gesamten Reise. Wenn alles nach Plan läuft, werden wir ca 4.5 Stunden auf der Interstate 10 Richtung Osten unterwegs sein. Wir werden im wahrsten Sinn des Wortes quer durch eine grosse Menge nichts fahren und auch den Bundesstaat wechseln.
Bevor wir aber die Grenze überqueren, standen wir vor einem anderen kleineren „Problem“. Die erste Tankfüllung unseres amerikanischen Schluckspechtes neigte sich langsam dem Ende zu. Und wie schon erwähnt, wir fuhren mitten durchs nirgendwo. Grundsatz bei Road Trips in der USA: Lieber zu früh eine Tankstelle suchen als einfach zuwarten bis es vielleicht zu spät ist, man weiss nämlich nie genau, wann die nächste kommt!
Wir sind also an die nächste Tankstelle gefahren und haben gerade noch im Augenwinkel ein Schild mit den Worten: „Next Servicestation 160 Miles“ gesehen. Hätten wir diese Tankstelle verpasst wäre vermutlich schon nach kurzer Zeit die eigentlich nur unter Elektroautos bekannte „Reichweitenangst“ ausgebrochen 😉
Wenn man über eine so „lange“ Zeit einfach geradeaus durch die Wüste fährt, beginnt man auf eine ganz andere Art zu Weise zu lernen, wie gross dieses Land ist. Egal in welche Richtung man schaut, man sieht unendliche Flächen und Hügel. Ein durch und durch spezielles Gefühl.
Wie viel Land die Leute hier Verfügbar haben, zeigen auch gewisse Strassenschilder, welche Landwirtschaftsfläche zum Kauf anbieten. Und wir sprechen hier nicht von ein paar Quadratmetern. Die grösste Parzelle, welche ich zum Verkauf ausgeschrieben sah, war läppische 4800 Quadratkilometer gross. Das entspricht einer Fläche von 70*70km!
Nachdem wir in Scottsdale ankamen, neigte sich der Tag schon dem Ende zu, und wir haben uns eine kleine Auszeit vom „Reisen“ gegönnt, damit wir die Etappe am nächsten Morgen gut ausgeruht in Angriff nehmen können.
Tag 4
Könnt ihr euch noch erinnern, als ich vorgestern etwas von „ausgewogenem Frühstuck“ erzählt habe? Das ist für mein heutiges Frühstück definitiv die falsche Beschreibung. Ich drücke es mal so aus: Ich habe heute an eigenem Leibe erfahren wieso es in Amerika XXXXXL T-Shirts gibt. Wer schon mit einer solchen Mahlzeit in den Tag startet, hat den Kalorienhaushalt schon nachhaltig für den ganzen Tag zerstört. Aber Bilder sagen mehr als 1000 Worte
Ja, ich habe meinen Kalorienhaushalt zu Gunsten meiner Neugier vermutlich pulverisiert. Ich würde jedoch lügen wenn ich behaupte es wäre nicht Lecker gewesen! Das Omelette war wirklich ausgezeichnet, aber täglich ein solches Frühstück? Keine Chance!
Der Energietank war auf alle Fälle randvoll und so konnten wir zeitig in Richtung Sedona aufbrechen. Wir fuhren zwar immer noch grösstenteils durch eine Wüste, aber man merkte schon früh, dass die Landschaft hügeliger wurde.
Und eben diese Hügel machten sich auch Ureinwohner bei unserem kleinen Zwischenhalt, in Camp Verde, zu nutzen.
Wir besuchten das Montezuma Castle National Monument.
Dieses „Dorf“ war etwa im Zeitraum von 1100 – 1400 von amerikanischen Ureinwohnern bewohnt. Das grosse „Castle“ bot etwa 35 Personen eine sichere Unterkunft. Die ganze Anlage in diesem Felsen, an einigen Stellen waren „Wohnungen“ über 5 Stöcke in den Fels gemeisselt, bot rund 150 bis 200 Leuten eine Unterkunft.
Der heutige Name der Anlage ist übrigens von A bis Z falsch. Als die Ruinen der Anlage in den 1860er Jahren entdeckt wurden, dachten die Entdecker fälschlicherweise, dass die Anlage vom Atztekenherrscher Montezuma erbaut wurden. In Wahrheit wurde Montezuma aber erst 40 Jahre, nachdem die Anlage definitiv verlassen wurde, geboren.
Von diesem National Monument war es, in amerikanischen Massstäben ausgedrückt, nur noch einen Katzensprung bis zu unserem Hotel in Sedona. Aber die Landschaft auf diesem Katzensprung war wahrlich Atemberaubend. Aber was will ich hier gross Beschreiben? Ich lasse die Bilder für sich Sprechen
Mit diesem Panorama geht die Zeit hier in Sedona auch schon fast wieder zu Ende. Morgen geht es dann weiter an eine der bekanntesten Sehenswürdigkeit hier in den USA. So viel sei gesagt: er ist gross und tief 😉
Grossmueti
Super schöne Bilder,mach weiter so,wir sind gespannt was noch kommt.
Danke u Machets guet.
Manuela
Immerhin waren bei diesem grossen Frühstück auch Früchte auf dem Teller😀